In allen Kulturkreisen ist der Jeansstoff ein Synonym für Langlebigkeit, Funktionalität und Robustheit. Vor mehr als 140 Jahren hatten Levi Strauss und Jacob Davis die Idee, die Nähte der Hosen mit Nieten zu verstärken. Später wurde das braune Segeltuch durch den mit Indigo gefärbten blauen Baumwollstoff Denim abgelöst und die Jeans mit orangefarbenen Nähten und Nieten verstärkt und verziert.
Um 1920 kam der Begriff Blue Jeans auf. Soldaten brachten sie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa. 1948 wurden Jeans erstmals in Europa von der 1932 gegründeten L. Hermann Kleiderfabrik später Mustang in Künzelsau hergestellt.
In den 1950er Jahren entdeckten auch Jugendliche die Jeans als Symbol des Protests gegen Tradition und Autorität. Jeans galten als „Symbole gewalttätiger Unreife und mutwilliger Herausforderung der Konventionen“. Durch Filmstars wie James Dean und Marlon Brando wurde ihr Bekanntheitsgrad weiter gesteigert.
Während Jeans zunächst nur in blue Denim erhältlich waren, wurde es seit den 1980er Jahren zunehmend beliebt, Jeans chemisch oder mechanisch zum Beispiel durch Waschen mit Steinen zu bleichen. Seit dieser Zeit sind Jeans in diversen hellen Blautönen bis hin zu nahezu weißem Stoff erhältlich. Außerdem gibt es verschiedene optische Effekte durch Waschungen wie stone washed, moon washed oder mouth washed, die zum Teil darauf abzielen, Jeans schon beim Kauf gebraucht aussehen zu lassen (used-look).
Jeans unterscheiden sich insbesondere in den Passformen:
Boyfriend-Jeans sind Jeans für Damen, die weiter geschnitten sind und deren Haupteigenschaft der lockere Sitz auf der Hüfte und ein weites Bein sind, welches oft umgekrempelt wird. Der Stil der Jeans soll, wie der Name schon verrät, wie eine Jeans ihres Freundes aussehen.
Ursprünglich wurden Jeans mit Knöpfen geschlossen (Button-Fly), was sich noch in vielen lang etablierten Modellen alteingesessener Hersteller widerspiegelt. Aus Gründen des Komforts gibt es jedoch hauptsächlich Jeansmodelle mit einem Reißverschluss (Zip-Fly) und einem Hosenknopf aus Metall.
Bei den Größenangaben dominiert die US-amerikanische Bezeichnungsweise, bei der die Bundweite und die an der Innennaht gemessene Schrittlänge in Inch (2,54 cm) angegeben werden. Die erste Zahl ist die Bundweite, die zweite die Schrittlänge.